Herzschwäche und Vorhofflimmern kommen oft Hand in Hand

Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung von Vorhofflimmern. Umgekehrt kann Vorhofflimmern auch die Ursache einer Herzschwäche sein. Bestehen beide Erkrankungen gleichzeitig, verschlechtert sich die Prognose. Lesen Sie hier, wie Sie in diesem Fall weitere Komplikationen vermeiden können.

Eine Herzinsuffizienz ist zwar nicht heilbar, aber gut zu behandeln, wenn sie und ihre Ursache rechtzeitig erkannt werden. Neben den geeigneten Medikamenten und Lebensstilmaßnahmen wie einer gesunden Ernährung und Sport kann auch die Behandlung eventuell bestehender Grunderkrankungen, wie zum Beispiel eines Diabetes mellitus, bereits die Symptome lindern.

Tritt bei einer bestehenden Herzschwäche noch zusätzlich Vorhofflimmern auf, dann steigt dadurch das Risiko für einen Schlaganfall; zudem können sich die Beschwerden der Herzinsuffizienz sowie die Lebensqualität verschlechtern.

Bestehende Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern beeinflussen sich gegenseitig

Bei einer Herzschwäche kann es zur Dehnung oder zu strukturellen Veränderungen in der Muskulatur der Herzvorhöfe (Atrien) kommen, wie sie zum Beispiel auch durch Narben oder Entzündungen entstehen. Dies kann die Entstehung von Vorhofflimmern begünstigen. Kommt zur bestehenden Herzinsuffizienz noch Vorhofflimmern hinzu, dann verschlechtert sich die Prognose.

Um zu verhindern, dass ein Vorhofflimmern überhaupt entsteht, sollten die Herzinsuffizienz und ihre Ursachen unbedingt behandelt werden. Dabei können – je nach Grad der Herzschwäche – Medikamente, wie zum Beispiel Beta-Blocker, ACE-Hemmer, Angiotensin-Rezeptorblocker oder Aldosteron-Antagonisten (Mineralokortikoid-Rezeptorantagonist) eingesetzt werden. Zudem ist es sinnvoll, regelmäßig die Herzfrequenz bei Ihrem behandelnden Arzt überprüfen zu lassen.

Unbehandeltes Vorhofflimmern kann Ursache für eine Herzinsuffizienz sein

Bei Vorhofflimmern wird die Herzmuskulatur durch die erhöhte Herzfrequenz und die unökonomische Pumpfunktion auf Dauer überlastet. Daher ist es wichtig, den Herzschlag mittels Frequenz- oder Rhythmuskontrolle wieder in einen regelmäßigen oder zumindest niedrigeren Takt zu bringen, um eine Herzschwäche als Folge zu vermeiden. Laut Studienlage allerdings gelingt eine Rhythmisierung nicht immer und ist auch nicht in jedem Fall anzustreben. Daher ist es häufig besser, nur medikamentös eine Frequenzkontrolle anzustreben, zu antikoagulieren und das VHF zu belassen. Dies kann nur durch eine Kardioversion oder eine Katheterablation gelingen.

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Ein weiteres Risiko besteht darin, dass sich durch das Vorhofflimmern Thromben bilden und so einen Schlaganfall auslösen können. Daher ist eine Antikoagulation, das heißt die Behandlung mit gerinnungshemmenden Medikamenten sinnvoll.
 

Was können Sie tun?

Die Diagnose Herzschwäche bringt einige Veränderungen mit sich. Oder sollte es zumindest. Denn ein „Lifestyle-Change“, also eine Veränderung oder Verbesserung der Lebensumstände kann bereits viel zu einer erhöhten Lebensqualität beitragen. Dazu gehört in erster Linie, dass Sie Stress vermeiden, der sich nachweislich negativ auf die Herzgesundheit auswirken kann. Des Weiteren sollte der Alkoholkonsum auf ein Minimum eingeschränkt und auf Zigaretten vollständig verzichtet werden. Hilfreich ist es auch sich regelmäßig zu bewegen, beispielsweise im Rahmen einer Herzsportgruppe. Außerdem ist es wichtig, dass Sie alle Medikamente, die Ihr Arzt Ihnen verordnet, den Empfehlungen gemäß einnehmen, denn nur so können sie optimal wirken.

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